The Open Group Architecture Framework (TOGAF)

In einer Zeit in der es gar nicht neu und hip genug zugehen kann möchte ich an dieser Stelle eine Lanze für ein Framework brechen, dass, bei aller Liebe zur Agilität, seit fast 25 Jahren den Enterprise-Architekten die Möglichkeit gibt Unternehmensstrukturen und daraus resultierende IT-Umsetzungen zu planen, umzusetzen und zu warten: The Open Group Architecture Framework (TOGAF). Wobei der Aspekt der Wartung einer der grössten Herausforderungen bei diesem Unterfangen ist. Das erfordert zum einen eine permanente Überprüfung der Konsistenz des involvierten Unternehmensausschnitts und zum anderen die Disziplin, die zugrunde liegende Dokumentation aktuell zu halten und vor allem so didaktisch aufzubereiten, dass auch jeder andere Leser versteht, was man geschrieben hat.

Nach weit mehr als zwei Dekaden Beratung im Qualitäts- und Test-Management lautet mein Credo:

Alles was ich schreibe, schreibe ich für andere und das muss verständlich und lesbar sein. Dazu zählt auch didaktische Redundanz.

Vergleicht man dieses Framework mit anderen Frameworks, so wird man feststellen, dass eine nicht unerhebliche Anzahl von Frameworks lediglich die Lieferobjekte aufzählen, die benötigt werden, um verschiedene Aspekte der Unternehmensarchitektur zu beschreiben. Hier sagt TOGAF nicht nur was beschrieben werden sollte, sondern geht mit der Achitecture Development Method einen Schritt weiter und schlägt einen methodischen Ansatz zur Umsetzung vor, der sicherlich entsprechend dem jeweiligen Unternehmen angepasst werden sollte.

Gerade in Bezug auf die wachsende Internationalisierung der Projekte ist es wichtig, dass verteilte Teams nicht nur hinsichtlich der technischen Konsistenz von Datenmodellen ein fundiertes Wissen haben, sondern auch die Validität von Daten im Griff haben. Nehmen wir das Beispiel synthetischer Daten. Hier reicht es nicht aus syntaktisch korrekten Daten zu produzieren. Diese Daten müssen auch entsprechend dem jeweils übergeordneten Businessmodell entsprechen.

The Open Group Architecture Framework (TOGAF): To go... für Daten

Hierbei macht es Sinn ein zentralisiertes Testdaten-Management einzuführen und die Generierung der Daten in Abstimmung mit den jeweiligen Fachbereichen und den technischen Teams so zu koordinieren, dass die Fachbereiche sinnvoll generierte Daten sehen und die technischen Teams ein tieferes Verständnis bezüglich der Verwendung dieser Daten während der Entwicklungsphase bekommen. Synthetische Daten werden heutzutage nicht nur für Regressionstests verwendet, sondern auch von externen Entwicklungsteams, die aus Gründen von regulatorischen Vorgaben keine echten Daten verwenden dürfen.

Hat man zum Beispiel Entwicklungsteams im Ausland stellt die Bereitstellung geeigneter Daten eine nicht unerhebliche Herausforderung dar. Die Teams müssen die Business-seitige Verwendung der synthetischen Daten kennen und verstehen. Darüber hinaus muss auch das Verständnis da sein welche Kombinationen von Daten sinnvoll und welche technisch möglich aber aus Sicht der jeweiligen Geschäftsprozess nicht vorkommen oder sich sogar widersprechen.

Mit Unterstützung der Applikations- und Business-Architektur gelangt man dann zu einem weiteren Aspekt warum TOGAF ein geeignetes Mittel zur Beschreibung der Unternehmensarchitektur ist: Migration.

Migration als Teil eines unternehmensorientierten Wartungsprozesses ist eines der herausforderndsten Unterfangen um Geschäftsprozesse und ihre IT in Teilen oder als Ganzes zu transformieren. The Open Group Architecture Framework (TOGAF) kann dabei helfen Geschäftsprozesse und IT während und nach der Migration konsistent zu halten und unnötigen Ballast in Form von nicht mehr benötigten Tabellen, oder sogar ganze fachliche Subdomains, so herauszutrennen, dass die Migration auf sicherem Fundament steht und die damit verbundene Wartung des Unternehmensmodells stabil beendet wird.

Das hier angeschnittene Thema „TOGAF als mögliches Kommunikations- und Verständnismodell für dezentrale Teams“ und als Basis zur Herleitung von synthetischen Daten und Validierungsmodell im Bereich der Migration sind nur einige Beispiel wie man Quick Wins produzieren könnte. Wer mehr zur Anwendung von The Open Group Architecture Framework (TOGAF) wissen möchte sollte unseren Spezialisten Felix Isensee kontaktieren.

Autor

Harald Schmidt (t), Quality Professional, Testmanager

Leider hat Harald diese Welt viel zu früh verlassen. Seine Beiträge und vor allem seine Menschlichkeit und gute Laune werden uns immer in Erinnerung bleiben.

Dein Kontakt

Felix Isensee, Software Developer

Felix liebt nicht nur komplexe Problemstellungen in der Softwarearchitektur und -entwicklung zu lösen, sondern ist auch passionierter Schachspieler und entzückt die Runde ab und zu mit lässigen Gittarenklängen.